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Feuerschwanz, Humor und der Feminismus

Feuerschwanz: Sehen so Frauenfeinde aus?
Feuerschwanz: Sehen so Frauenfeinde aus?

Kennt Ihr die Band Feuerschwanz? Wenn Ihr J.B.O. kennt, dann wahrscheinlich schon, denn da gibt es doch den einen oder anderen Berührungspunkt. Für alle anderen eine Ultrakurzzusammenfassung: Was J.B.O. für den Metal sind Feuerschwanz für die Mittelalter-Musik. Feuerschwanz machen also Musik nach Mittelalterart mit – mal mehr, mal weniger, durchaus abhängig vom Rezipienten – lustigen deutschen Texten. Diese Texte sind nun humoristisch manchmal durchaus mit einer etwas gröberen Feder verfasst, aber es muss ja zum Glück nicht jeder alles lustig finden. Problematisch wird es nun aber, wenn der Humor dieser Band auf die Humorlosigkeit von – leider kann ich es nicht anders formulieren – militanten Hardcore-Feministen trifft.

In Osnabrück gibt es von diesen humorlosen und militanten Hardcore-Feministen scheinbar viel zu viele an der Universität, so dass der AStA sich durch diese gezwungen sah die Band Feuerschwanz vom Fairytale Festival auszuladen. Denn es wäre „vermehrt“ zu „Äußerungen von Bedenken seitens der Studierendenschaft“ gekommen:

Die externen kritischen Stellungnahmen bezogen sich auf die, in Augen der Kritiker_innen frauenfeindlichen Textinhalte der Band.

Frauenfeindliche Textinhalte? Bei Feuerschwanz? Echt jetzt? Aber nun gut, das kann man meinen, ich will auch gar nicht ausschließen, dass Menschen ohne Humor sich durch die Texte von Feuerschwanz angegriffen fühlen könnten. Also schlug der AStA einen Kompromiss vor: Feuerschwanz sollten die beanstandeten Songs einfach bei dem Auftritt weg lassen. Meiner Meinung nach eine Lösung, mit der man hätte leben können. Naja, die bereits erwähnten humorlosen und militanten Hardcore-Feministen aber nicht:

Stattdessen wurden seitens der Kritiker_innen umfangreiche Protestmaßnahmen vor und auf dem Festival angekündigt. Da der AStA sowohl den Bands als auch dem Publikum ein sicheres Festival bieten will und dies in Anbetracht der geplanten Proteste nicht möglich erschien, hat sich der AStA nach langer Diskussion dazu entschlossen, der Band Feuerschwanz abzusagen.

Und jetzt kommen wir an eine Stelle, an der ich mir ernsthaft die Frage stelle: WTF?! Was für Protestmaßnahmen wurden bitte angekündigt, dass die Sicherheit für Bands und Publikum nicht mehr zu gewährleisten gewesen wäre? Es kann sich ja wohl kaum um friedliche Protestmaßnahmen gehandelt haben, die da geplant wurden.

Feminismus halte ich für eine gute Sache. Keine Frage, Männer und Frauen und alle anderen sollen gleichberechtigt mit gleichen Pflichten, frei von Diskriminierung leben und sich ausleben dürfen. Aber auch bei dieser guten Sache kann man es übertreiben. Es geht hier um Humor. Witze. Spaß. Wobei ich bei einigen Menschen, die es mit ihrem gut gemeinten Engagement deutlich übertreiben, stark bezweifle, dass die Humor kennen. Natürlich kann Humor auch verletzend sein, bösartig und anstößig. Man darf auch nicht alles durchgehen lassen, nur weil jemand behauptet, es wäre „nur schwarzer Humor“. Aber diese Grenze überschreiten Feuerschwanz nun wirklich nicht, da sind die nicht mal nahe dran.

Und mit dem Thema „Freiheit der Kunst“ fange ich lieber gar nicht erst an…

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